Als Klangwerkerin und Radiomacherin befasst sich Sylvia Necker mit experimenteller elektroakustischer Musik. Für unterschiedliche künstlerische Projekte komponiert sie Hörstücke und Soundscapes. Sie ist bevorzugt als Elektonikerin, Schlagwerkerin sowie an Tasten- und Blasinstrumenten zu hören.
Projekte und Soundbeispiele unter: http://sylvianecker.com/?cat=5 und https://soundcloud.com/neckersound
klang_biographie
Aufgewachsen in Süddeutschland, über Umwege nach Hamburg gekommen und inzwischen auch in München ansässig, raschelt, sägt, klopft, klimpert, zupft und bläst Sylvia Necker schon von Kindesbeinen an auf Saxophonen, Schlagzeugen, Klavieren, Saiteninstrumenten und elektronischen Klangerzeugern. Seit 1996 rückte die Beschäftigung mit improvisierter Musik immer mehr in den Vordergrund, wo bisher eher Jazzliteratur, Theatermusik und klassische Musik auf dem Programm stand. Anfang aller Improvisation war das Duo JOSYV mit Joachim Lützow (bcl,sax,git).
Inzwischen sind zahlreiche Projekte entstanden, in akustischer und elektronischer Version, die in sehr unterschiedlichen Konstellationen umgesetzt wurden. Darunter das elektro-akustische Duo Y^2 mit Guy Saldanha (e-bass), das Stummfilm-Musikprojekt von und mit Julian Schäfer (e-violine, bass), das Duo „Tröten&Löten“ mit Klemens Kaatz (electronics) oder „Die unheiligen drei Königinnen“ mit Krischa Weber (cello) und Georgia Ch. Hoppe (reeds, e-git). Am aktuellsten und aktivsten ist das Soloprojekt „raumstation-missionen“ und das elektro-akustische Duo „phase~in“ mit Gunnar Lettow (e-bass + präparationen). In beiden Fällen kommt die ominöse „raumstation“ zum Einsatz, die aus mehreren Metern Kabel besteht und über fast hundert Steuerknöpfe zu steuern ist. Es handelt sich um eine Verkettung von diversen Klangerzeugern, Synthesizern und Effektgeräten, die den unverwechselbaren Sound der „raumstation“ erzeugen [Link zu einem kurzen Videoschnipsel von der 6. raumstation-mission 2009 unter einer Autobahnbrücke in Hamburg: Raumstationmission-2009-SylviaNecker2009].
klang_landschaften
Seit 2012 entwickelt Sylvia Necker an verschiedenen Orten und für verschiedene Projekte Klanglandschaften/Soundscapes und Hörstücke. Während der Arbeit als Kuratorin in Linz entstand „LINZZZZZZZZZ„, eine Klanglandschaft zur oberösterreichischen Landeshauptstadt. In Zusammenarbeit mit dem New Yorker Fotografen Marc E. Babej entwickelte sie im Frühjahr 2015 einen Soundtrack für Babejs Arbeit „Mischlinge„, der im Ausstellungsraum zu hören ist. Bislang war die Soundarbeit im Historisch-Technischen Museum in Peenmünde und in der Wewelsburg zu sehen. Im Juli 2015 realisierte Necker ein Hörstück im Rahmen des Projekts „Archiv Grosse Bergstrasse“ der Hamburger Fotografin Johanna Klier. Das Hörstück „Eine KlangStadtLandschaft entsteht“ verbindet Interviews von Passanten auf der Altonaer Grossen Bergstrasse mit Audioaufnahmen und Fieldrecordings der Strasse sowie eingespielten elektronischen und akustischen Klängen zu einer Dokumentation der Straße. 2016 entstand „München Gollierplatz“, ein stadtraumklangliches Beziehungsgeflecht als zweiteilige Soundarbeit für die Galerie ohrenhoch Berlin-Neukölln. In „weißes rascheln“ ging es um Klang des Materials Papier, realisiert für die Berliner Gallerie oqbo. Im selben Jahr befüllte Necker „klangsackerl“ mit gesammelten Geräuschen vom Milcksack-Gelände in Frankfurt/M für den Kunstsommer art ffm. Zuletzt realisiert:
2017 weißes rascheln. Soundarbeit zum Klang des Materials Papier für die Berliner Gallerie oqbo
2017 klangsackerl. Für den Kunstsommer art ffm befüllte “klangsackerl” mit gesammelten Geräuschen vom Milcksack-Gelände in Frankfurt/Main
2016 München Gollierplatz. Ein stadtraumklangliches Beziehungsgeflecht. Zweiteilige Soundarbeit für die Galerie ohrenhoch in Berlin-Neukölln
2015 Eine KlangStadtLandschaft entsteht. Eine Soundarbeit zur Geschichte und Gegenwart der Grossen Bergstrasse in Altona für die Hamburger Ausstellung „Archiv Grosse Bergstrasse“
2015 Mischlinge. Eine Arbeit des New Yorker Fotografen Marc E. Babej mit einer Klanginstallation von Sylvia Necker.
Die Ausstellung wurde im Historisch-Technischen Museum Peenemünde (2015) und im Kreismuseum Wewelsburg (2016) gezeigt
hörbar_machen
Von 2002 bis 2013 organisierte Sylvia Necker die Konzertreihe “freitagsmusik”, eine Serie für improvisierte Musik und AdHoc-Komposition: http://freitagsmusik.sylvianecker.com/. Sylvia Necker ist außerdem Teil des Netzwerks „female pressure“, das Künstlerinnen und Musikerinnen im Bereich der elektronischen Klangkunst sichtbar machen möchte: http://www.femalepressure.net und http://femalepressure.tumblr.com. Alte Projekte befinden sich im Archiv unter: : http://neckersche-tonexperimente.sylvianecker.com/.
radio_hören
Außerdem immer wieder als Radiomacherin tätig – zu hören auf im Freien Sender Kombinat Hamburg und Freies Radio Oberösterreich Linz mit Sendungen über improvisierte Musik, Kultur, Literatur.
Zuletzt: (1) Zwischen stadthistorischen Narrativen und zeithistorischer Aufgabe. Über die Erforschung der “Hitlerbauten” in Linz. Eine 4-teilige Sendereihe von und mit Sylvia Necker, produziert 2012 und 2013 für Freies Radio Oberösterreich Linz. (2) „Hallo, jetzt fahren wir nach Birma hinüber.“ Myanmar-Bilder in den Songs von Berthold Brecht und Kurt Weill. Ein Radiofeature von Arnika L. Kuff und Sylvia Necker. Produziert 2008 für das Freie Sender Kombinat Hamburg. (3) „Sich fügen, heißt lügen“ Ein Feature über Erich Mühsam. Produziert 2007 von Arnika L. Kuff, Joachim Lützow und Sylvia Necker für das Freie Sender Kombinat Hamburg.