NS-Großanlagen und Tourismus, 18./19.5.2015
Vom 18. bis 19. Mai 2015 findet im Historisch-Technischen Museum Peenemünde die Fachtagung “NS-Großanlagen und Tourismus – Chancen und Grenzen der touristischen Vermarktung und Nutzung von Orten des Nationalsozialismus” statt. Veranstaltungspartner ist der im Aufbau befindliche Verbund “Nachdenken über NS-Großanlagen“, der sich als Diskussions- und Interessensforum von Stadtplanern, Denkmalpflegern, Historikern, Museumspraktikern und weiteren Fachleuten versteht, die gemeinsam Fragestellungen des Umgangs mit baulichen und topographischen Relikten der NS-Zeit identifizieren und in geeigneter Weise bearbeiten wollen.
Input-Vortrag
Sylvia Necker: Der Umgang mit dem Geschichte des Nationalsozialismus am Obersalzberg oder Berchtesgaden und der Obersalzberg. Mit Wanderschuhen und Spazierstock auf “Nazi-Spuren” in der AG “NS-Erbe als Public History”
Programmheft zum Download: 2015-05-HTM_Peenemuende_Fachtagung_Programmheft
NS-Großanlagen sind heute unübersehbare Zeugen der baulichen Umgestaltung Deutschlands durch den Nationalsozialismus und dessen Herrschaftsanspruchs, aber auch der politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlich-technischen und künstlerischen Praxis zwischen 1933 und 1945. Sie sind auch exponierte und affektierende Gebäude(komplexe) und als solche im städtischen und ländlichen Raum Anziehungspunkte für Besucher aus Nah und Fern. Ihr Stellenwert als von kulturellen Institutionen betriebene Touristenmagnete, ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.
Ziel der Tagung ist es, das Themenfeld „Erinnerungskultur und Publikumsinteresse an NS-Großanlagen“ theoretisch zu fundieren und anhand von Beispielen zu konkretisieren, um entsprechende Handlungsbedarfe zu formulieren und den Akteuren, aber auch der Öffentlichkeit und der Politik mögliche Handlungsstrategien an die Hand zu geben. Dabei kommen neben Praktikern auch Wissenschaftler zu Wort, die das Thema aus einer von einzelnen Orten abstrahierten Sicht beleuchten.
Anlass der Tagung ist die Eröffnung eines gläsernen Aufzugs im Peenemünder Kraftwerk, der die Besucher des Historisch-Technischen Museums Peenemünde zu einer Aussichtsplattform auf dem Dach des Gebäudes bringt. Aufzug und Plattform sind bewusst als touristisches Highlight konzipiert. Sie ermöglichen einen einzigartigen Blick in die Denkmallandschaft der Versuchsanstalten Peenemünde, in denen 1936 – 1945 Fern- und Präzisionswaffen entwickelt und erprobt wurden. Somit entsteht – als fester Bestandteil des Museumsbesuches – ein neuer Erlebnis- und Erkenntnisraum.