Sylvia Necker

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Nazis on display, 18 mar 2019

Nazis on display. German documentation centres and the use of photographs on their websites. Workshop „Bildethik. Zum Umgang mit Bildern im Internet“ at Potsdam Centre for Contemporary History, 18 mar 2019

Der Bildhaushalt der Nationalsozialisten ist durch die Verwendung von Propaganda-Fotofrafien, u.a. die von Heinrich Hoffmann in gegenwärtigen Print- und digitalen Medien omnipräsent. Aber auch in Ausstellungen und entsprechenden Online-Angeboten von Museen dominieren diese Fotografien. Doch ab wann wird Hitler visuell zum Problem? Ist die Präsenz dieser Bilder eine (un)bewußte Reproduktion der NS-Ästhetik oder wird die Verwendung der Bilder erst zum Problem, wenn diese nicht adäquat kontextualisiert werden? Und wie kann diese Kontextualisierung im Internet-Zeitalter sichergestellt werden? Der Input-Vortrag lotet diese Frage am Beispiel der Online-Angebote der NS-Dokumentationszentren in Nürnberg, München und am Obersalzberg aus.

 

Zum Workshop “Bildethik”: Der bewusste Umgang mit dem gesprochenen und geschriebenen Wort zur Schaffung einer inklusiven, nicht-diskriminierenden Sprache, die in Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit Anwendung findet, ist bereits seit einigen Jahren in der Debatte. Doch auch visuelle Medien können diskriminierende Inhalte transportieren und massiv verbreiten, Minderheiten ausschließen, Persönlichkeitsrechte verletzen oder manipulative Funktionen erfüllen. Im Gegensatz zu sprachlichen Äußerungen scheint die Auseinandersetzung mit visuellen Äußerungen weniger breit in der Fachöffentlichkeit geführt zu werden. Dabei werden mit der Zunahme von Online-Angeboten wie digitalen Ausstellungen, Projektpräsentationen und digitalisierten Bildarchiven immer mehr Bilder sichtbar und im Netz frei zugänglich. Die Diskussion über den angemessenen Umgang mit Bildern diskriminierender oder ausschließender Inhalte gewinnt daher an Bedeutung: Welche Gefahren birgt die unkommentierte Publikation von Bildern, welche technischen Möglichkeiten gibt es für den Umgang mit „problematischen“ Bildern? Was verstehen wir überhaupt unter einem ethischen Umgang mit historischem diskriminierendem Material?

In dem eintägigen Workshop „Bildethik“ – Zum Umgang mit Bildern im Internet“ soll diesen Fragen in thematisch variierenden Statements anhand konkreter Beispiele aus der Arbeit in Dokumentations- und Forschungsprojekten, Zeitschriftenredaktionen, Online-Archiven, Museen und Ausstellungen mit viel Zeit für Diskussionen nachgegangen werden.

Organisation Christine Bartlitz :: Sarah Dellmann :: Annette Vowinckel
in Kooperation mit „Visual History – Online-Nachschlagewerk für die historische Bildforschung

Zum Workshop: ZZF-Link und Visual-History-Link
Zum Flyer: Link