Romantische Bildwelten am Obersalzberg, 6.12.2016
Vortrag für die Freunde der Kunstgeschichte der Universität Salzburg
Götterdämmerung. Das Evozieren romantischer Bild und Klangwelten am Obersalzberg
Dienstag, 6. Dezember 2016, 18.00 Uhr s.t.
Unipark Nonntal, 2. Stock, SR 2.205
Der Obersalzberg und der Berghof fungierten zwischen 1933 und 1944 als Bühne, auf der sich ein wohlkalkuliertes Wechselspiel von Landschaft, Architektur und Kunst vollzog. Dabei griffen die Gestalter auf bekannte Ikonen zurück. So ließ sich Hitler zusammen mit Martin Bormann von seinem „Hoffotografen“ Heinrich Hoffmann vor dem „Panoramafenster“ des Berghofs fotografieren. Den Betrachtern dieses mitam häufigsten abgedruckten Fotos kommt sofort Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ in den Sinn.
Im Vortrag soll es um das Evozieren romantischer Bild-und Klangwelten gehen. Für die Besucher des NS-Führungszirkels hat Hitler eigens eine Musikanlage und Aufnahmen von u.a. Richard Wagner anschaffen lassen, Martin Bormann kaufte und raubte in vielen europäischen Museen Gemälde für den Berghof. Diese Klang- und Bildwelten dienten der Bebilderung und Vertonung des eigenen Sehnsuchtsorts in einer überschaubaren alpinen Heimat. Der Vortrag verknüpft die Bild- und Klangtraditionen der Romantik mit der NS-Bildpropaganda und fragt nach den Analogien, Wiederverwertungen und Re-Interpretationen dieser Bildsprache.
http://www.freunde-der-kunstgeschichte.at/fileadmin/user_upload/VortragBerghof.pdf
(c) Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1999-0412-502 / CC-BY-SA 3.0