Cityhof Hamburg – Denkmal oder Schandfleck?
BAUVISITE „Die City-Hochhäuser – Denkmal oder Schandfleck“. Ein Rundgang von und mit Sylvia Necker für die Freunde der Kunsthalle Hamburg Advanced, Juni 2013
In dieser Bauvisite widmen wir uns den City-Hochhäusern in ihrem städtebaulichen Kontext. Denn obwohl sie sich heute mit ihrem grauen Erscheinungsbild so abweisend geben und auch die City-Höfe nicht wirklich einladend sind, ist das gleichwohl exzeptionelle Ensemble am Klosterwall geschickt platziert: Es schafft zum einen die Verbindung zwischen Hauptbahnhof, Deichtorhallen und Kontorhausviertel, zum anderen leitet es durch die kluge Setzung in gestaffelter Form vom östlichen Teil der Innenstadt bis zur HafenCity. Schon seit der Jahrhundertwende um 1900 und auch mit dem Bau der Mönckebergstraße 1906 gab es Pläne für die Gestaltung dieses neuralgischen städtischen Raumes. 1924 wurde ein Wettbewerb für die „Messehäuser“ ausgeschrieben, an dem Architekten wie Fritz Höger, Felix Ascher und Hans Poelzig teilnahmen. Aus den monumentalen Plänen wurde zunächst nichts, auch die Neugestaltungspläne der Nationalsozialisten für den Innenstadtbereich blieben unverwirklicht.
Erst mit dem Bau der City-Hochhäuser durch den Architekten Rudolf Klophaus bekam der Platzraum ein neues Gesicht. Im Rundgang widmen wir uns der Entwurfs-, Nutzungs- und Rezeptionsgeschichte des denkmalgeschützen Ensembles. Anhand seiner städtebaulich besonderen Positionierung lassen sich die Geschichte sowie die Gegenwart der aktuellen Innenstadtplanung, die Frage nach dem Anschluss der HafenCity und die Rolle des Kontorhausviertels nachvollziehen.
[Photo oben links aus dem Gutachten von Anja Nettig (2010): http://www.nexthamburg.de/loesung/ex-amt-mitte-ein-konzept-fur-den-city-hof/]