Sylvia Necker

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City Nord – Geisterstadt oder Architekturjuwel?

Ein Rundgang zur Architektur- und Stadtplanungsgeschichte der Nachkriegsmoderne von und mit Sylvia Necker

Eine ganze Bürostadt auf der grünen Wiese: Bis heute ist die City Nord stark umstritten. Geisterstadt schimpfen sie diejenigen, die das fehlende Leben nach Büroschluss beklagen, Open-Air-Architekturausstellung loben sie andere, die die hohe Qualität der Bauten schätzen. Fast alle Gebäude sind aus Wettbewerben hervorgegangen. Sie zeigen damals exemplarische Lösungen für die Bauaufgabe Büro und gehören heute zu den interessantesten Bauten der Nachkriegsmoderne. Einige sind sogar regelrecht emblematisch, wie etwa das ehemalige BP-Gebäude (1968-70), dessen Grundriss als Benzolring gestaltet ist. Doch zu einem unumstrittenen Exempel herausragender Architektur hat es nur das ehemalige HEW-Gebäude (1963-69) gebracht. Die vier gegeneinander verschobenen Scheiben atmen eine skandinavische Eleganz, die sich mit dem Namen Arne Jacobsens verbindet.

 

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Sehen und Gehen: Sylvia Necker (links) und Veronica Schöne von den Freunden der Kunsthalle (rechts mit Karte) im Rahmen des Rundgangs durch die City Nord im September 2014. Quelle: http://freunde-der-kunsthalle.de/meta/journal/eintrag/82

 

Im Kontext der Diskussionen um eine völlige Neugestaltung der Städte im Europa der 1930er und 1940er Jahre wurde die Frage nach der Funktion einer „City“ neu gestellt. Werner Hebebrand – 1952 bis 1964 Oberbaudirektor Hamburgs – entschied sich für eine doppelte City: die traditionelle City mit der alten Geschäftsstraße Mönckebergstraße und die seit Mitte der 1950er Jahre entstehende Ost-West-Straße sollte nun noch durch eine zweite Bürostadt – die City Nord – ergänzt werden. Vorteil sollten die günstigere Verkehrsfluss außerhalb des Stadtkerns, die Lage im Grünen und die Verbindung von Arbeiten und Wohnen nördlich des Stadtparks sein.

Auf unserem Rundgang setzen wir die Bauten in den Kontext der Diskussionen um die Erhaltung der Nachkriegsmoderne und der zeitgenössischen Debatten über die Verheißungen utopischer Architekturkonzepte, die nie nur als bauliche, sondern immer auch als gesellschaftliche Manifestationen der 1960er Jahre zu interpretieren sind.

12.09.2014, 15:00-19:00 [Anmeldung erforderlich!]
Freunde der Kunsthalle – EXKURSION: http://freunde-der-kunsthalle.de/freunde/exkursionen/1507

13.09.2014, 15:00-19:00 [Anmeldung erforderlich!]
Freunde der Kunsthalle advanced – BAUVISITE: http://freunde-der-kunsthalle.de/advanced/bau/1534

Eine kleine Diashow kann auf der Seite der Freunde der Kunsthalle betrachtet werden:
http://freunde-der-kunsthalle.de/meta/journal/eintrag/82